Einfluss von Rankings auf die Leistungsbereitschaft von Ärzt*innen in Krankenhausteams: Ein verhalt…

Einfluss von Rankings auf die Leistungsbereitschaft von Ärzt*innen in Krankenhausteams: Ein verhalt…

In vielen Bereichen, insbesondere im Gesundheitswesen, werden Rankings genutzt, um die Leistung von Fachkräften zu bewerten und zu vergleichen. Während einige Ärzt*innen durch solche Rankings zu besseren Leistungen angeregt werden, können sie bei anderen auch zu einer Abnahme der Motivation führen. Ein kürzlich durchgeführtes verhaltensökonomisches Experiment hat gezeigt, dass die Art und Weise, wie Rankings gestaltet sind, entscheidend dafür ist, ob sie positive oder negative Auswirkungen auf die Leistung der Mitarbeitenden haben.

Die Ergebnisse dieser Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift „Management Science“ veröffentlicht wurden, werfen ein neues Licht auf die Gestaltung von Leistungsbewertungen in Krankenhäusern. Das Experiment hat untersucht, wie verschiedene Rankingsysteme die Motivation der Ärztinnen beeinflussen und welche Designs letztlich die Versorgungsqualität der Patientinnen verbessern können.

In der medizinischen Praxis ist die Qualität der Patientenversorgung von zentraler Bedeutung. Daher ist es unerlässlich, dass Ärzt*innen und andere Fachkräfte im Gesundheitswesen motiviert sind, ihr Bestes zu geben. Jedoch zeigen viele Erfahrungen, dass Rankings oft auch den gegenteiligen Effekt haben können. Wenn medizinisches Personal sich im Wettbewerb sieht, kann dies zu Stress und Unzufriedenheit führen, was sich negativ auf die Leistung auswirkt.

Die Forscher hinter dem Experiment haben verschiedene Variationen von Rankings getestet, um herauszufinden, welche Merkmale eine motivierende Wirkung haben und welche nicht. Eine der Schlüsselerkenntnisse war, dass Rankings, die auf einem relativen Vergleich basieren, häufig demotivierend wirken, während absolute Bewertungen positiver wahrgenommen werden. In einem relativen Ranking wird die Leistung der Ärzt*innen direkt miteinander verglichen, was dazu führen kann, dass sich einige als unterlegen empfinden und ihre Motivation verlieren.

Im Gegensatz dazu können absolute Rankings, die sich auf individuelle Leistungen konzentrieren und die Fortschritte im Vergleich zu vorherigen Ergebnissen oder zu festgelegten Zielvorgaben darstellen, die Motivation steigern. Diese Art der Bewertung vermittelt den Mitarbeitenden ein Gefühl der persönlichen Zielverwirklichung und ermutigt sie, kontinuierlich an ihrer Leistung zu arbeiten, ohne sich ständig mit anderen messen zu müssen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Studie hervorgehoben wurde, ist die Bedeutung positiver Rückmeldungen. Rankings, die den Fokus auf die besten Leistungen legen und gleichzeitig das gesamte Team unterstützen, fördern eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts. Dies kann dazu beitragen, dass Ärzt*innen sich weniger als Konkurrenten und mehr als Teil eines Teams fühlen, das gemeinsame Ziele verfolgt.

Zusätzlich wurde festgestellt, dass die Transparenz der Kriterien, nach denen die Rankings erstellt werden, eine entscheidende Rolle spielt. Wenn die Mitarbeitenden verstehen, wie ihre Leistung bewertet wird, und die Kriterien als fair und nachvollziehbar empfinden, sind sie eher bereit, sich anzustrengen und ihre Leistung zu verbessern.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind von großer Bedeutung für das Management von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen. Sie zeigen, dass die Gestaltung von Rankings nicht nur eine Frage der Leistungsmessung ist, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Motivation und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein durchdachtes Design von Rankings, das auf individuellen Leistungen basiert und positive Rückmeldungen fördert, nicht nur die Motivation der Ärzt*innen steigern kann, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung verbessert. Indem Krankenhäuser diese Erkenntnisse in ihre Leistungsbewertungssysteme integrieren, können sie eine produktivere und zufriedenere Arbeitsumgebung schaffen, die letztlich allen Beteiligten zugutekommt.

2 thoughts on “Einfluss von Rankings auf die Leistungsbereitschaft von Ärzt*innen in Krankenhausteams: Ein verhalt…

  1. Rankings können motivierend oder demotivierend wirken. Eine falsche Gestaltung schadet dem Teamgeist und der Patientenversorgung. Wir müssen die menschliche Komponente im Gesundheitswesen schützen!

  2. Rankings im Gesundheitswesen sollten sorgfältig gestaltet werden! Individuelle Bewertungen und positive Rückmeldungen fördern Motivation und Teamgeist. So verbessern wir nicht nur die Leistung, sondern auch die Patientenversorgung!

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