In der heutigen digitalen Welt sind Influencerinnen nicht nur wichtige Akteure in der Werbebranche, sondern sehen sich auch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die ihre öffentliche Wahrnehmung und ihr Image betreffen. Diese Herausforderungen reichen von Vorwürfen der Oberflächlichkeit bis hin zu ernsten rechtlichen Problemen wie Steuerfahndungen. Eine neue Studie von Prof. Claudia Gerhards von der Hochschule Düsseldorf beleuchtet erstmals, wie Influencerinnen mit den ihnen entgegengebrachten Vorurteilen umgehen.
Die Studie basiert auf Interviews mit verschiedenen Influencer*innen und identifiziert insgesamt neun Strategien, die sie anwenden, um ihre Reputation zu schützen und zu fördern. Diese Strategien sind vielschichtig und reichen von der Umdeutung von Begriffen bis hin zur klaren Abgrenzung von unethischen Praktiken innerhalb der Branche.
Eine der ersten Strategien, die in der Studie hervorgehoben wird, ist die Umdeutung von Begriffen. Influencer*innen versuchen, negative Konnotationen, die mit ihrem Beruf verbunden sind, in etwas Positives zu verwandeln. Anstatt sich als oberflächlich zu präsentieren, betonen sie die Kreativität und den Einfluss, den sie in der Gesellschaft ausüben können. Diese Umdeutungen ermöglichen es ihnen, ein neues Licht auf ihre Tätigkeit zu werfen und sich von den gängigen Klischees abzugrenzen.
Die zweite Strategie ist die kreative Selbstverortung. Influencerinnen nutzen soziale Medien, um ihre persönliche Marke aktiv zu gestalten und zu kommunizieren. Durch authentische Inhalte, die ihre Werte und Überzeugungen widerspiegeln, versuchen sie, eine tiefere Verbindung zu ihren Followerinnen herzustellen. Diese Form der Selbstverortung hilft ihnen, sich von anderen abzuheben und ihre individuelle Identität zu stärken, wodurch sie sich weniger als Teil einer homogenisierten Gruppe wahrgenommen fühlen.
Die Abgrenzung von sogenannten „schwarzen Schafen“ ist eine weitere wichtige Strategie. Influencer*innen distanzieren sich bewusst von jenen Akteuren in der Branche, die sich unethisch verhalten oder durch Skandale in die Schlagzeilen geraten sind. Indem sie sich klar positionieren und auf die Differenz zwischen sich und diesen „schwarzen Schafen“ hinweisen, versuchen sie, das Vertrauen ihrer Community zu stärken und die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Ein weiterer Aspekt, den die Studie beleuchtet, ist die Bedeutung von Transparenz. Viele Influencerinnen legen Wert darauf, offen über ihre Kooperationen mit Marken zu kommunizieren und ihre Followerinnen über gesponserte Inhalte zu informieren. Diese Transparenz wird als Schlüssel angesehen, um das Vertrauen der Zuschauer*innen zu gewinnen und Vorurteilen über Unaufrichtigkeit entgegenzuwirken.
Zusätzlich zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Influencerinnen soziale Verantwortung übernehmen. Sie nutzen ihre Reichweite, um auf gesellschaftliche Themen aufmerksam zu machen, sei es Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit oder mentale Gesundheit. Diese Form des Engagements wird oft als Möglichkeit gesehen, ihr Image zu verbessern und ihre Rolle als Influencerin in einem positiven Licht darzustellen.
Ein weiterer strategischer Ansatz ist die Nutzung von Community-Building. Influencerinnen fördern den Dialog mit ihren Followerinnen durch Interaktionen, Umfragen und Feedback-Runden. Diese Art der Einbindung schafft nicht nur eine stärkere Bindung, sondern hilft auch, eine loyale Anhängerschaft zu entwickeln, die sich mit den Inhalten und Werten des Influencers identifiziert.
Die Studie von Prof. Gerhards hebt auch die Rolle von Medienberichterstattung hervor. Influencer*innen sind sich der Tatsache bewusst, dass die Presse oft ein zweischneidiges Schwert sein kann. Daher nutzen sie Medienauftritte strategisch, um ihre Botschaften zu verbreiten und ihr Image aktiv zu beeinflussen.
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass Influencerinnen trotz der vielfältigen Herausforderungen, die mit ihrem Beruf verbunden sind, über ein breites Spektrum an Strategien verfügen, um ihre öffentliche Wahrnehmung zu steuern. Sie beweisen, dass sie nicht nur passive Akteure in der digitalen Welt sind, sondern aktive Gestalter ihrer Identität und ihres Images. Die Ergebnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, das Verständnis für die komplexe Rolle von Influencerinnen in der heutigen Gesellschaft zu vertiefen.
Influencer*innen sind mehr als nur Gesichter der Werbung! Sie gestalten aktiv ihre Identität und setzen sich für gesellschaftliche Themen ein. Authentizität und Verantwortung sind Schlüssel für eine positive Wahrnehmung!
In der digitalen Welt stehen Influencer*innen vor Herausforderungen und Imageproblemen. Eine neue Studie zeigt neun Strategien, wie sie ihr Image aktiv gestalten und verteidigen können!