Eine aktuelle Untersuchung belegt, dass das Europäische Hansemuseum (EHM) eine wesentliche Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Lübeck spielt. In den zehn Jahren seit seiner Eröffnung hat das Museum beeindruckende 35,4 Millionen Euro an Wertschöpfung in der Region generiert. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die kulturelle Bedeutung des Museums, sondern auch dessen Einfluss auf die lokale Wirtschaft.
Das EHM wurde mit dem Ziel gegründet, die Geschichte und Kultur der Hanse zu bewahren und zu präsentieren. Es ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Die Studie zeigt, dass das Museum nicht nur zur kulturellen Identität des Standorts beiträgt, sondern auch als ein bedeutender wirtschaftlicher Akteur fungiert.
Die Besucherzahlen sind ein entscheidender Aspekt, der zur Wertschöpfung beiträgt. Jedes Jahr zieht das EHM zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland an, die nicht nur die Ausstellung besuchen, sondern auch in der Stadt Geld ausgeben. Dies geschieht durch den Besuch von Restaurants, Cafés, Geschäften und anderen Freizeitangeboten. Die Studie hebt hervor, dass die kulturelle Infrastruktur einen Multiplikatoreffekt hat, der sich positiv auf verschiedene Wirtschaftssektoren auswirkt.
Neben der direkten Wertschöpfung schafft das EHM auch Arbeitsplätze. Die Mitarbeiter, die im Museum selbst tätig sind, sowie in den angrenzenden Dienstleistungsbereichen profitieren von der stabilen Besucherzahl. Dies führt zu einer Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region, was für die lokale Wirtschaft von großer Bedeutung ist. Die Beschäftigungseffekte sind sowohl kurzfristig als auch langfristig spürbar, da viele der Arbeitsplätze auch saisonal bedingt sind und während der Hochsaison zusätzliche Stellen geschaffen werden.
Ein weiterer Aspekt, der in der Studie beleuchtet wurde, ist die Bedeutung der kulturellen Bildung. Das EHM bietet zahlreiche Programme, Führungen und Workshops an, die nicht nur die Geschichte der Hanse vermitteln, sondern auch das Interesse an kulturellen Themen fördern. Durch die Bildung von Schulklassen und die Einbindung in lokale Veranstaltungen wird das Museum zu einem wichtigen Partner für Schulen und Bildungseinrichtungen. Dies fördert nicht nur das kulturelle Bewusstsein der jüngeren Generationen, sondern trägt auch zur langfristigen Bindung der Bürger an ihre Heimatstadt bei.
Zusätzlich wird in der Studie darauf hingewiesen, wie wichtig der kulturelle Sektor für die Besucherbindung ist. Das EHM fungiert als kulturelles Zentrum, das Veranstaltungen, Ausstellungen und Kooperationen mit anderen Institutionen fördert. Diese Aktivitäten steigern nicht nur die Attraktivität der Stadt, sondern helfen auch, Lübeck als ein kulturelles Reiseziel zu positionieren.
Das EHM hat es zudem geschafft, sich in der überregionalen Kulturlandschaft zu etablieren. Durch innovative Ausstellungen und thematische Schwerpunkte zieht das Museum nicht nur lokale Besucher an, sondern spricht auch ein internationales Publikum an. Diese überregionale Anziehungskraft ist entscheidend, um Lübeck als attraktives Ziel im Wettbewerb mit anderen Städten zu positionieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Europäische Hansemuseum nicht nur ein Schatz an kulturellem Erbe darstellt, sondern auch eine bedeutende wirtschaftliche Ressource für Lübeck ist. Die ermittelten 35,4 Millionen Euro an Wertschöpfung sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass kulturelle Institutionen weit über ihre Bildungs- und Identitätsfunktionen hinausgehen. Sie sind Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung und tragen entscheidend zur Lebensqualität und Attraktivität der Region bei. Das EHM zeigt, wie wichtig es ist, in Kultur zu investieren, um nicht nur die Geschichte zu bewahren, sondern auch die Zukunft einer Stadt aktiv mitzugestalten.
Das Europäische Hansemuseum ist mehr als nur ein kulturelles Highlight – es ist ein wirtschaftlicher Motor für Lübeck! Durch Wertschöpfung, Tourismus und Bildung fördert es die lokale Wirtschaft nachhaltig.
Die Zahlen klingen beeindruckend, aber wo bleibt der kritische Blick? Kulturelle Projekte sind wichtig, doch sollte nicht auch die Nachhaltigkeit und Qualität der Angebote im Fokus stehen?