Supermarktparkplätze in Berlin: Neue Ladeinfrastruktur für Elektroautos im Fokus.

Berlin, 14. Oktober 2025 – Ein aktuelles Forschungsprojekt zeigt vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Berlin. Supermarktparkplätze könnten eine Schlüsselrolle spielen, indem sie den Bedarf an öffentlichen Ladepunkten um bis zu 17 Prozent senken. Dieses Potenzial wurde im Rahmen des Projekts Retail4Multi-Use erforscht, das von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Reiner Lemoine Instituts (RLI) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist es, Konzepte zu entwickeln, die eine Mehrfachnutzung von Flächen und Ressourcen fördern und somit zur Förderung der Elektromobilität beitragen.

Die Idee, Supermarktparkplätze für das Laden von Elektroautos zu nutzen, basiert auf der Überlegung, dass diese Parkflächen häufig in zentralen Lagen zu finden sind und somit eine hohe Nutzerfrequenz aufweisen. Durch die Implementierung von Ladeinfrastruktur an diesen Standorten könnten nicht nur die Wartezeiten für das Laden verringert, sondern auch die Auslastung bestehender Ladepunkte deutlich erhöht werden. Dies würde dazu führen, dass der Ausbau zusätzlicher Ladeinfrastruktur, der in vielen urbanen Räumen als notwendig erachtet wird, in einem erheblichen Maße entfallen könnte.

Ein weiterer Vorteil der Nutzung von Supermarktparkplätzen für Ladeinfrastruktur ist die wirtschaftliche Perspektive. Die Forscher haben herausgefunden, dass die Rentabilität bereits existente Ladepunkte durch innovative Konzepte um bis zu 255 Prozent gesteigert werden kann. Dies geschieht durch die Schaffung einer Infrastruktur, die nicht nur für Elektroautos, sondern auch für andere Verkehrsträger und Freizeitaktivitäten zugänglich ist. Eine solche multifunktionale Nutzung könnte die Attraktivität der Parkplätze erhöhen und somit auch die Frequenz der Kunden, die die Supermärkte besuchen.

Um die Partnerschaften zwischen den Betreibern der Supermärkte und den Anbietern von Ladeinfrastruktur zu fördern, wurde die Entwicklung einer digitalen Matchingplattform angestoßen. Diese Plattform soll als Schnittstelle fungieren, um die verschiedenen Akteure zusammenzubringen und den Austausch zu erleichtern. Betreiber von Supermärkten könnten hier beispielsweise ihre Parkflächen für das Laden von Elektrofahrzeugen anbieten, während Anbieter von Ladeinfrastruktur die entsprechenden technischen Lösungen bereitstellen. Die Plattform verspricht eine unkomplizierte und effiziente Art der Zusammenarbeit, die für beide Seiten von Vorteil ist.

Die Vorteile der Implementierung solcher Konzepte sind vielfältig. Neben der Reduzierung des Bedarfs an zusätzlichen Ladepunkten und der Steigerung der Wirtschaftlichkeit könnten auch positive Umweltauswirkungen erzielt werden. Eine verbesserte Ladeinfrastruktur könnte dazu führen, dass mehr Menschen auf Elektrofahrzeuge umsteigen, was wiederum die CO2-Emissionen in der Stadt senken würde. Dies ist besonders wichtig in Anbetracht der Klimaziele, die viele Städte und Länder anstreben.

Die Ergebnisse des Projekts Retail4Multi-Use sind nicht nur für Berlin von Bedeutung, sondern könnten auch als Vorbild für andere Städte dienen. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Elektromobilität zur Reduzierung der Luftverschmutzung und der Förderung nachhaltiger Verkehrskonzepte ist es von großer Wichtigkeit, innovative Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Nutzer als auch den wirtschaftlichen Anforderungen der Betreiber gerecht werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nutzung von Supermarktparkplätzen für die Ladeinfrastruktur in Berlin ein vielversprechender Ansatz ist, um sowohl den Ausbau der Ladepunkte zu optimieren als auch die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Die Entwicklung einer digitalen Plattform zur Vermittlung von Ladepartnerschaften könnte dabei helfen, diese Konzepte in die Praxis umzusetzen und somit einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Elektromobilität in urbanen Räumen zu leisten.